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Trinkwasserhygiene

Trinkwasserhygiene

Trinkwasser: Sicherung und Überwachung der Qualität

Die große Frage in der Trinkwasserhygiene ist: Wie sichere ich den hygienisch einwandfreien Betrieb meiner Trinkwasseranlage? Die Antwort klingt zunächst simpel: Um das Trinkwasser vor schädlichen Einflüssen wie Legionellen, Pseudomonas aeruginosa, E. coli/Coliformen und Pilzen zu schützen, sollte die Kontamination bestmöglich verhindert werden. Doch wie kann das gelingen? Zunächst muss sich an die technischen Regeln gehalten werden, die in der Wasserfachlichen Norm festgehalten werden. Grundsätzlich sollte man wissen, dass Keime sich insbesondere bei hohen Wassertemperaturen zwischen 25 °C und 50 °C sowie in stagnierendem Wasser vermehren. Beides sollte also vermieden werden. Um die Kontamination mit Legionellen zu verhindern, sieht die Trinkwasserverordnung (TrinkwV) eine regelmäßige Untersuchung von Wasserproben vor. In der Regel ist der Tonus bei öffentlicher Nutzung (zum Beispiel Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten, Altenheime und andere Betriebe ohne Gewinnerzielungsabsicht) 1 Jahr, während bei gewerblich betriebenen Anlagen wie vermieteten Wohngebäuden alle 3 Jahre eine Untersuchung fällig ist. Bei Privathaushalten ist es zwar so, dass das Wasserwerk bedenkenlos genießbares Trinkwasser liefert, doch ab der Wasseruhr ist der Hauseigentümer für die Qualität verantwortlich. So stellen beispielsweise veraltete Blei- oder Kupferrohre eine potentielle Gefahrenquelle dar. Wenn dann noch ein Hausbrunnen (§ 3 Nr. 2b und 2c TrinkwV) dazu kommt, ist es umso wichtiger, das Trinkwasser regelmäßig testen zu lassen.
Diese Kontrollen des Trinkwassers sollten Sie jedoch nicht selbst in die Hand nehmen, vor allem nicht, wenn es sich bei Ihnen um eine große Wasserversorgungsanlage (§ 3 Nr. 2aTrinkwV) handelt. Denn solche Prüfungen können nur Fachbetriebe durchführen, die eng mit dem lokalen Gesundheitsamt zusammenarbeiten. Die Koch + Thüner GmbH aus Herford ist ein solcher Fachbetrieb. Nehmen Sie also gleich Kontakt mit uns auf, wenn Sie Ihr Trinkwasser professionell prüfen lassen möchten.

Sanierung der Trinkwasseranlage

Vor der Sanierung der Trinkwasseranlage steht selbstverständlich die Probenentnahme sowie ggf. eine Gefährdungsanalyse, sodass die Wasserbeschaffenheit im Vorfeld analysiert werden kann. Wird ein mikrobiologischer Befund, eine physikalische und/oder chemische Verunreinigung festgestellt, besteht akuter Handlungsbedarf sowie eine Meldungspflicht an das Gesundheitsamt.
Nächster Schritt ist der „Trinkwasser Check“, bei dem wir von Koch + Thüner die Anlage auf die unmittelbare Gesundheitsgefährdung sowie betriebs- und bautechnische Missstände untersuchen. Wie genau dieser Check abläuft, können Sie der nebenstehenden Abbildung entnehmen, die auf einer Vorlage des ZVSHK basiert (Fachinformation „Sanierung kontaminierter Trinkwasser-Installationen“).

Wenn ein mikrobiologischer Befund vorliegt, vor allem in Zusammenhang mit einer unmittelbaren Gesundheitsgefährdung, sind Desinfektionsmaßnahmen notwendig. Koch + Thüner bietet als Spezialist für Trinkwasserhygiene mit drei verschiedenen Systemen die nach Norm vorgesehenen, gesamten Desinfektionsmöglichkeiten von Trinkwassersystemen an. Seit April 2021 sind wir zertifizierter ServicePartner von BEULCO. Ein Familienunternehmen, das in ganz Europa zu den Top-Anbietern von hochqualitativen Produkten für die Wasserversorgung zählt und seit über 60 Jahren effektive Systeme und Lösungen zur sichereren Trinkwasserversorgung bereitstellt. Neben dem BEULCO-System (Wirkstoff Natriumhypochlorit) arbeiten wir mit zwei weiteren Systemen und zwar Wasserstoffperoxid und Chlor. Alle drei Wirkstoffe wurden wiederholt erfolgreich bei den Volksfesten Reinholdi (Lage-Pottenhausen), Wilbaser Markt (Blomberg) und Kläschen (Lemgo) genutzt. Der Einsatz des jeweiligen Wirkstoffes wird nach Verseuchungsgrad, dem Rohrleitungswerkstoff und möglichst geringer Betriebsunterbrechung der Wasserversorgung festgelegt. Alle Sanierungen erfolgen natürlich nach vorheriger Abstimmung mit dem zuständigen Gesundheitsamt.

Grundsätzlicher Ablauf von Sanierungsmaßnahmen nach ZVSHK
Vertragsunterzeichnung und Systemübergabe mit der Firma Beulco

Foto: Vertragsunterzeichnung und Systemübergabe
v.l. stehend: Peter Schmidt (Kundendienstleiter Sanitär), Marc Wöhler (Geschäftsleitung) und Hans-Dieter Koch (Geschäftsführer) der Koch + Thüner GmbH sowie Martin Lange (Prokurist), Christian Meinerzhagen (Serviceleiter) und Udo Zietlow (Technischer Außendienst) der BEULCO GmbH & Co. KG

Logo „zertifizierter Partner“ der Firma BEULCO

Enthärtung der Trinkwasseranlage

Eine Wasserenthärtungsanlage zieht die Härtebilder Kalzium- (andere Schreibweise: Calcium) und Magnesium-Ionen aus dem Leitungswasser und ersetzt sie durch Natrium-Ionen. So wird das „harte Wasser“ vermieden, was erhöhte Kalkablagerungen und damit auch eine Korrosion verhindert. Aus gesundheitlicher Sicht sind die Mengen von Kalzium und Magnesium im deutschen Trinkwasser für den Menschen kein Problem. Kommt es allerdings zu verstärkten Kalkablagerungen kann dieses wiederum dazu führen, dass sich Bakterien wie Legionellen, Pseudomonaden und Co ansammeln, die durchaus gesundheitsgefährdend sind. In erster Linie geht es bei der Enthärtung der Trinkwasseranlage aber tatsächlich darum, Rohre, Armaturen, Haushaltsgeräte wie Wasserkocher und auch Heizungsanlagen zu schützen. Denn platzen kleine Kalkteilchen
von den Rohren ab, können diese das System verstopfen und zu Funktionsstörungen im technischen Ablauf führen. Weitere Vorteile sind die Verbesserung der Energieeffizienz, erhöhter Komfort durch weniger Kalkablagerungen (vor allem in Küche und Bad) sowie laut Herstellerangaben weichere Wäscheverbesserter Geschmack von Heißgetränken wie Tee, weichere Haut und Haare.

Mit Kalk versetzter Wasserhahn

Wann eine Enthärtungsanlage für die Heizungs- und/oder Trinkwasseranlage nötig wird, hängt stark von den Gegebenheiten vor Ort ab. Neben dem Grad der Wasserhärte kommt es auch auf die Art der Nutzung bzw. den Wasserverbrauch an. Soll das Gerät zum Beispiel für ein bis zwei Wohneinheiten, in einem Mehrfamilienhaus oder gewerblich genutzt werden? Hier helfen wir Ihnen von Koch + Thüner gerne weiter und erstellen Ihnen bei Bedarf gerne ein entsprechendes Angebot. Unser Tipp: Achten Sie beim Kauf darauf, eine vom Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) geprüfte Enthärtungsanlage zu erwerben.

Wasserenthärtungsanlage

Wie genau funktioniert aber nun der Austausch von Kalzium- und Magnesium-Ionen in Natrium-Ionen? Die Antwort: Das „harte Wasser“ wird durch eine mit Kunstharz (auch Ionentauscherharz oder Austaucherharz genannt) besetzte Säule bzw. Drucktank geleitet. Das Harz bindet nun die Kalzium- und Magnesium-Ionen und gibt im Gegenzug Natrium-Ionen an das Wasser ab. Spezielle Filter sorgen dafür, dass Kalk und Harz in der Anlage bleiben, während das „weiche Wasser“ über ein Steigrohr zurück in Ihre Anlage fließt. Im Anschluss folgt noch eine Regenerationsphase, bei der die Säule mit Salz-Sole gereinigt wird und die Aufnahmekapazität vom Tauscherharz wieder hergestellt wird. Das dabei entstehende Spülwasser wird abgeleitet und kommt nicht mit dem Trinkwasser in Kontakt.

Man unterscheidet grundsätzlich zwischen einsäuligen und zweisäuligen Enthärtungsanlagen. Erstere sollten sich alle zwei bis vier Tage regenerieren. Letztere täglich, wobei immer eine Säule aktiv bleibt, während sich die andere regeneriert. Das heißt die zweisäuligen Anlagen arbeiten in einem Pendelbetrieb und können somit rund um die Uhr „weiches Wasser“ zur Verfügung stellen, während die einsäuligen Enthärtungsanlagen in der Regel nachts eine Pause einlegen (bei den meisten Anlagen kann der Regenerationszeitpunkt frei nach den individuellen Bedürfnissen angepasst werden). Dabei wird jedoch dafür gesorgt, dass immer eine gewisse Reserve zur Verfügung steht, um tagsüber genug Wasser enthärten zu können. Diese Reserve ist bei den zweisäuligen Anlagen nicht notwendig. Damit sind sie insbesondere bei schwankender Wassernutzung effizienter im Salzverbrauch. Die einsäulige Variante ist dafür natürlich günstiger in der Anschaffung und kann bei einem gleichmäßigen und nur am Tag stattfindenden Wasserverbrauch in einem Einfamilienhaus durchaus empfohlen werden. Inzwischen können Sie auch Enthärtungsanlagen erwerben, bei denen man zwischen verschiedenen Kapazität-Niveaus wechseln kann, zum Beispiel „Eco“ oder „Comfort“. Zudem kann bei neueren Anlagen, wie zum Beispiel vom Hersteller BWT, eine mobile Steuerung mittels App über das Smartphone erfolgen.

Eine weitere Unterscheidung bei den Anlagen liegt zwischen der „Vollbesalzung“ und der „Sparbesalzung“ bzw. „Präzisionsbesalzung“. Bei letzteren wird der Salzverbrauch reduziert, um eine effizienter zu sein. Die Sparbesalzung kommt in der Regel nur bei privater Nutzung zum Tragen, bei der eine Resthärte im Wasser belassen werden soll, um den Natriumgehalt des Wassers nicht zu hoch anzusetzen. Da es bei dieser Resthärte zu Schwankungen kommen kann, wird für industrielle Anwendungen eine Vollbesalzung empfohlen.
Doch ob Voll- oder Sparbesalzung: das Salz in der Anlage muss regelmäßig nachgefüllt werden. Achten Sie beim Kauf auf die korrekte Bezeichnung „Regeneriersalz für Ionenaustauschersysteme“ bzw. für Entkalkungsanlagen und/oder Enthärtungsanlagen sowie die Einhaltung der nach EN 973 Typ A (DIN 19604) genannten Höchstqualität ISO 9001:2000.
Ebenfalls von höchster Wichtigkeit ist die regelmäßige Wartung nach DIN EN 806-5 (Norm für technische Regeln bei Trinkwasser-Installationen) der Enthärtungsanlage. Nur so stellen Sie zu jederzeit eine hohe Qualität des Trinkwassers sicher, können Garantieansprüche geltend machen und haben lange Freude an Ihrer Enthärtungsanlage. Nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf, um einen entsprechenden Wartungsvertrag mit unserem fachmännischen Werkskundendienst abzuschließen. So müssen Sie sich keine Gedanken mehr um die termingerechte Wartung machen.

Wasserenthärtungsanlage der Firma BWT